Digitalisierung der Informationskette für Rückbauplanungen von Kernkraftwerken unter Berücksichtigung der BIM-Methodik
Johannes Frank Schüler, Al-Hakam Hamdan
Abstract
Zur Realisierung eines digitalisierten Planungsprozesses für den Rückbau von Kernkraftwerken wird ein Konzept zur Anwendung eines cyberphysikalischen Systems vorgestellt. Dieses nutzt die RFID-Technologie zur Identifikation und Ortung der einzelnen abgebauten Elemente. Die benötigten Informationen werden innerhalb des Systems zentral über ein 3D-Modell verwaltet, das unter Verwendung des Building Information Modeling (BIM) neben der Gebäudegeometrie auch noch weitere semantische Daten beinhaltet. Zu beachten ist, dass in gegenwärtiger BIM-Software eine beliebige Zerstückelung der Bauteilrepräsentationen zu einem Semantikverlust führt. Um diesen zu umgehen, werden für die Tragwerksnachweise der Reststruktur zunächst vollständige Bauteile virtuell entfernt. Anschließend erfolgt die Zuordnung der mit RFID-Tags versehenen Bauteile zu ihren im Modell demontierten Repräsentationen. Unter Verwendung des Multimodell-Ansatzes werden während des gesamten Abbauprozesses die einzelnen Datenelemente unterschiedlicher Modelle miteinander verlinkt, wodurch eine computergestützte Verarbeitung und Interpretation in einer heterogenen Datenumgebung unterstützt wird. Eine Aktualisierung zuletzt passierter RFID-Gates für jedes Bauteil wird ebenfalls unterstützt. Durch eine gezielte Abfrage im Multimodell ist die Ausgabe der für die Materialflussplanung benötigten Informationen möglich.